Veröffentlicht am 19. Februar 2025

Am 19. Februar jährt sich der rechtsextreme Anschlag in Hanau.

Erinnerungskultur
Meinungsbeitrag

Am 19. Februar jährt sich der rassistische Anschlag in Hanau zum 5. Mal. An diesem Tag wird in Hanau und ganz Deutschland der Opfer gedacht: Gökhan Gültekin (37), Sedat Gürbüz (29), Said Nesar Hashemi (21), Mercedes Kierpacz (35), Hamza Kurtović (22), Vili Viorel Păun (22), Fatih Saraçoğlu (34), Ferhat Unvar (23) und Kaloyan Velkov (33). Der gewaltsame Tod dieser neun Menschen hat tiefe Narben hinterlassen. Insbesondere die Frage nach der Perspektive bewegt die Menschen in Hanau nach wie vor. Der Anschlag mahnt, wachsam zu sein gegenüber Hass und Ausgrenzung.

Die Überlebenden und die Angehörigen der Ermordeten erheben weiterhin Vorwürfe gegen die Behörden. Es stellte sich bspw. heraus, dass der Notruf der Hanauer Polizei seit Jahren nicht richtig funktionierte. Am zweiten Tatort gab es Probleme mit dem Notausgang, die auch den lokalen Behörden bekannt waren. Das hessische Innenministerium veröffentlichte nun vor einigen Monaten eine Liste von Maßnahmen, die aufgrund der Behördenfehler in Hanau umgesetzt werden sollen. Für die Angehörigen zu wenig. Ob es noch zu Gerichtsverhandlungen wegen Behördenversagen kommen wird, ist offen.

Heute Abend, zwischen 20 und 23 Uhr, wird an den beiden Tatorten der Opfer des Anschlags gedacht. Aber nicht nur in Deutschland wird an die Opfer erinnert. Auch an den Grabstätten in Bulgarien, Rumänien und der Türkei wird es Kranzniederlegungen geben. In Kassel wird um 16:30 Uhr vor dem Rathaus der Opfer gedacht.

#Erinnern heißt Verändern. Seit fünf Jahren heißt es #saytheirnames. Wir erinnern uns an die Worte des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier: „Nehmen wir die Verantwortung an, die uns alle trifft, und achten wir auf unsere Sprache – in der Politik, in den Medien und überall in der Gesellschaft! Halten wir dagegen, wenn Einzelnen oder Minderheiten in unserem Land die Würde genommen wird!“.

Die Taten in Hanau dürfen niemals in Vergessenheit geraten. Sie erinnern uns daran, dass wir gemeinsam für Demokratie und Zusammenhalt eintreten müssen. Dazu gehört auch, sich entschieden gegen Rassismus, Extremismus, Hass und Hetze zu positionieren.

Seit 5 Jahren kämpfen die Angerhörigen und Hinterbliebenen gegen das Vergessen. Sie klären auf, setzen sich für eine Aufarbeitung ein und fordern Konsequenzen. Sie sollten am heutigen Tag gehört werden. Ihr findet sie unter Initiative 19. Februar  oder Bildungsinitiative Ferhat Unvar