Veröffentlicht am 19. Dezember 2024

Lesung Auschwitzhäftling Nr. 2

Erinnerungskultur

Kurz vor dem 70. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz laden wir am Donnerstag, 23. Januar 2025, um 18 Uhr in unserer Geschäftsstelle in der Goethestraße 77 zu einer Lesung aus der Otto-Küsel-Biografie „Auschwitzhäftling Nr.2“ von und mit Sebastian Christ ein.

Der deutsche „Berufsverbrecher“ Otto Küsel, der im Mai 1940 als Häftling Nr. 2 nach Auschwitz kam, hat als Funktionshäftling Hunderten von polnischen Häftlingen das Leben gerettet, indem er sie vor der „Vernichtung durch Arbeit“ bewahrte. 1942 gelang Küsel eine der spektakulärsten Fluchten aus Auschwitz. Neun Monate lebte er im Untergrund; der spätere polnische Außenminister und Friedenspreisträger des deutschen Buchhandels, Władysław Bartoszewski, wollte ihm in dieser Zeit gefälschte Papiere besorgen. Erneut verhaftet, überlebte Küsel Folter und den Todesmarsch. Im ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt am Main hat er als Zeuge ausgesagt. In Polen ist Otto Küsel ein Held, in Deutschland bis heute so gut wie unbekannt. Sebastian Christ, der 20 Jahre lang auf Küsels Spuren geforscht hat, erzählt seine erschütternde wie heldenhafte Geschichte.

Christ, geboren 1981, ist Journalist, Autor und Zukunftsforscher in Berlin. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt er sich mit Osteuropa und hat ein Jahr lang in Kyjiw gelebt. Für seine Arbeit hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten, unter anderem zweimal den Axel-Springer-Preis. Seine bisher veröffentlichten Bücher sind unter anderem „Das Knurren der Panzer im Frühling. Ein Kriegsbericht aus Afghanistan“ (2011) und „Ich bin privat hier. Eine Ukrainereportage“ (2015).

Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Aufgrund der begrenzten Anzahl an Plätzen ist eine Anmeldung unter folgendem Link möglich: https://eveeno.com/offenfuervielfalt. Um Spenden wird gebeten.